Bei dieser Anlagestrategie geht es um sogenannte Spezialsituationen, das heißt Übernahmen, Fusionen und Zwangsabfindungen (Squeeze-Outs) von Aktionären. „Das Investieren in Abfindungswerte ist in unserer Vermögensverwaltung mit einem Volumen von rund 180 Millionen Euro das dominierende Thema“, sagt K&R-Gründer Ulrich Ronge und ergänzt: „Die Strategie muss man verstanden haben, um sie gut zu finden.“ Zusammen mit Jochen Knoesel beschäftigt er sich seit Mitte der 90er Jahre mit Aktien von Unternehmen in Sondersituationen. Die beiden erzielten damit seither eine attraktive Rendite – und das mit einer erstaunlich geringen Volatilität. „Wir streben eine Volatilität von unter 5 Prozent an“, so Ronge. Die Zielrendite liegt aktuell bei 6 bis 8 Prozent.
Squeeze-outs mit Bieterstreit:
Weil hierzulande die Rechte von Minderheitsaktionären besonderen Schutz genießen und Knoesel und Ronge sich mit dem Rechtsrahmen bestens auskennen, kaufen sie bevorzugt deutsche Aktien. Der Schwerpunkt liegt bei Übernahmeangeboten, Unternehmensverträgen und Squeeze-outs, ergänzt um Investments, die den Eintritt solcher Situationen erwarten lassen. „Aktien, um die sich mehrere Bieter streiten, sind natürlich besonders interessant“, sagt Ronge. Ein großer Teil der im Portfolio enthaltenen Titel ist somit nach unten quasi wertmäßig abgesichert. „Durch die Kombination unterschiedlicher Übernahmesituationen erreichen wir eine sehr hohe Robustheit unserer Portfolios, ohne auf langfristige Überrendite verzichten zu müssen“, so der Fondsmanager. Die langfristige Korrelation mit deutschen Aktien liegt aktuell bei 0,03% – niedriger geht es beinahe nicht mehr.
Das dürfte auch der Grund sein, warum viele Vermögensverwalter und Family Offices den Fonds als einen Depotbaustein verwenden. Die Kehrseite der niedrigen Volatilität ist jedoch, dass der Fonds in guten Börsenzeiten schwächer abschneidet als die meisten Deutschland-Aktienfonds. „Dafür stehen wir in den Rankings ganz oben, wenn es an der Börse mal nicht so gut läuft“, verrät Ronge. Aktuell besteht das Portfolio aus rund 50 Unternehmen in unterschiedlichen Übernahmephasen. Beobachtet werden aber rund 150 Firmen. „Wir haben eigentlich immer einen großen Fundus an interessanten Unternehmen“, so der Vermögensverwalter. Die seit 1995 laufende Strategie verfügt auch deshalb über einen Cash-Anteil von derzeit 10 Prozent, um bei entsprechenden Gelegenheiten schnell reagieren zu können.
Seit mehreren Jahren können Privatanleger auch über einen offenen Fonds in diese Strategie investieren: KR Fonds Deutsche Aktien Spezial (WKN: A1JJ60)
Die deutschen Fonds mit dem geringsten Risiko:
Ergebnis: Bei einer Zielrendite von 6-8 % p.a. und einem Risiko ähnlich wie deutscher Anleihen lässt es sich in allen Zeiten, ob stürmisch oder ruhig, immer gut schlafen.