Seit den 1970er Jahren bis zur Finanzkrise 2008/2009 bewegte sich der Goldpreis mehr oder weniger im Gleichschritt mit der Inflation. Die seither deutlich gestiegene Verschuldung vieler Länder sowie die schleppende Erholung der Weltwirtschaft hat die Abhängigkeit zwischen den Notierungen für Gold und der Inflation aufgebrochen.
In Zeiten von Nullzinsen greifen Notenbanken vermehrt zu außerordentlichen Maßnahmen, beispielsweise zu Programmen für den Kauf von Anleihen. Ziel dieser monetären Lockerung der Währungshüter ist es dabei, eine drohende Deflation mit allen Mitteln zu verhindern. Die damit einhergehende Geldschwemme führt jedoch nicht nur zur Abschwächung der eigenen Währung, sondern auch zu einem höheren Goldpreis in der jeweiligen Lokalwährung.
Auch wenn sich gewisse preisbildende Faktoren zuletzt deutlich verschoben haben:
Gold bleibt in Krisenzeiten als sogenannter sicherer Hafen attraktiv.
Investoren blicken auf die Notenbanken Der relativ hohe Goldpreis seit 2008 wiederum bewog die Goldproduzenten, ihre Förderung auf ein rekordhohes Niveau zu hieven. Damit der Markt dieses neue Angebot absorbieren kann, braucht es nun eine höhere Nachfrage von Investoren, die Gold kaufen möchten. Allerdings könnten solche Käufe ausbleiben, wenn die Zentralbanken ihre Liquiditätsmaßnahmen beenden und die Inflation nicht gleichzeitig anzieht. Ein solches Szenario könnte den Goldpreis unter Druck bringen.
Quelle: Plan F, Vontobel