„Anzeichen für Erholung in der Eurozone“
Welt • Trotz der rückläufigen makroökonomischen Indikatoren in den USA im ersten Quartal liegt das weltweite Wachstum nach wie vor um 3%. • Die Frühindikatoren bestätigen, dass die Aktivität in den Sektoren Industrie und Dienstleistungen nachhaltig bleibt. • Die Zentralbanken behalten weltweit ihre entgegenkommende Geldpolitik bei, entweder, um die Wirtschaft zu stützen oder um der rückläufigen Inflation entgegenzuwirken. • Die Erholung der Rohölpreise kommt den Ländern zugute, die unter der rückläufigen Inflation zu leiden haben. Der Barrelpreis stabilisiert sich innerhalb einer Spanne von 50$ bis 70$. • Die jüngste Tendenz zu steigenden Staatsanleihezinsen ist von außergewöhnlichem Umfang, eine große Überraschung ist sie jedoch nicht.
USA • Der Wachstumsrhythmus dürfte 2015 zwischen 2,5% und 3% bleiben, und die makroökonomischen Indikatoren dürften sich erholen. • Die Arbeitslosenrate hat sich deutlich verlangsamt, die Lohnerhöhungen sind jedoch unzureichend. • Die US-Verbraucher sparen lieber und sind noch kein ausreichend starker Motor für eine Beschleunigung der USWirtschaft. • Der Fed-Beschäftigungsindex wird sich bald im positiven Bereich entwickeln und die Hypothese einer Leitzinsanhebung im zweiten Halbjahr bestätigen. • Die Entwicklung der Löhne, der Inflation und des Dollars sind für das Timing der Fed-Entscheidung ausschlaggebend.
Operative Schlussfolgerungen:
Der Dollar wurde Opfer einer übertriebenen Hausse-Positionierung, als die Verkäufe einsetzten. Er wird jedoch dauerhaft durch die erste Leitzinsanhebung der Fed gestützt werden.
Auf dem Aktienmarkt sollten Sektoren bevorzugt werden, die nur in geringem Maße vom Dollar abhängig sind, wie z.B. kleine und mittelständische Unternehmen oder die Unternehmen der New Economy.
High Yield-Anleihen bleiben dank ihrer attraktiven Vergütung interessant, da diese eine Pufferrolle spielt.
Europa • Eine Erholung mit bescheidenem Rhythmus bestätigt sich. Laut den von der EZB veröffentlichten Daten wird die Kreditvergabe wieder aufgenommen. • Die Konjunkturerholung in den Peripheriestaaten ist der Tendenz zu steigenden Frühindikatoren in der Eurozone zuträglich. • Spanien ist das Symbol für eine wirtschaftliche Erneuerung der Eurozone. Diesem Land kommen seine strukturellen Reformen und die Sanierung seines Banksystems zugute. • Die Investitionen lassen nach wie vor auf sich warten, insbesondere der von der EU-Kommission beschlossene Wiederankurbelungsplan in Höhe von 300 Milliarden Euro, dessen Umsetzung sich als schwierig erweist. • Das Gespenst der Deflation rückt dank der Staatsanleihekäufe der EZB und der steigenden Rohölpreise in weitere Ferne. • Die Eurozone ist nicht vor dem Griechenlandrisiko geschützt, da die Verhandlungen zwischen den Entscheidungsträgern des Landes und ihren Gläubigern ins Stocken geraten und die Kassen leer sind.
Operative Schlussfolgerungen:
Aktien bilden eine bevorzugte strategische Achse, wobei wir internationale Großunternehmen und Peripheriestaaten bevorzugen.
High Yield-Anleihen und Anleihen des Finanzsektors bieten attraktive Vergütungen und ausreichend Transparenz.
Der Anstieg der Zinsen in den Peripherie- und den Kernstaaten zeigt deren geringere Attraktivität, selbst im Hinblick auf eine Diversifizierung.
Schwellenländer • Die chinesischen Entscheidungsträger werden die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um eine Wachstumsrate von 7 % zu erreichen. • Die makroökonomischen Daten bestätigen die Verlangsamung des Wachstums. • Die geringe Inflation in China lässt den Behörden und der Zentralbank Spielraum, um die Wirtschaft zu stützen. • In den nächsten Monaten ist nicht mit einer Erholung des Wachstums in den Schwellenländern zu rechnen, wobei die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern allerdings groß bleiben. • Die Stabilisierung des Dollars wäre für die Unternehmen, deren Schulden auf ausländische Währungen lauten, eine gute Neuigkeit.
Operative Schlussfolgerungen:
Auf den Aktienmärkten der Schwellenländer muss man äußerst wählerisch sein.
In Asien, wo man von der Erholung in den Industrieländern und vom Erdöleffekt profitiert, bieten sich gute Gelegenheiten, insbesondere in Ländern wie Indien, wo man umfassende Reformpläne umsetzt.
Anleihen in lokalen Währungen bieten in vielen Ländern die besten Renditen. Es ist jedoch die Volatilität auf dem Devisenmarkt zu berücksichtigen, die sich auf die zu erwartende Rendite auswirkt.
Auf Fremdwährungen lautende Anleihen mit hohen Spreads bergen echtes Potenzial in sich.
Quelle: Plan F Research, Convitions Asset Management