Vor einem Jahr hatten wir einen extrem guten Jahresstart. Angesichts der EZB Anleihekäufe sanken die Renditen und die Aktienmärkte in Europa schnellten förmlich in die Höhe. Optimismus pur. In diesem Jahr hatten wir den schlechtesten jemals gemessenen Jahresstart in den meisten großen Indizes mit teilweise zweistelligem Minus. Großer Pessimismus macht sich breit. Es gibt nur negative Meldungen und die Aktienquoten werden überall drastisch reduziert. Das sollte für den langfristigen Investor eine attraktive Einstiegsmöglichkeit sein. Natürlich werden die Märkte auch in den nächsten Monaten wieder kräftig schwanken, aber das eröffnet für unsere risikoadjustierten Fondsvermögensverwaltung-Strategien sehr interessante Chancen, wie schon im letzten Jahr.
Investieren bei 2900 oder 3800? Der Kluge macht es RICHTIG!
Der EuroStoxx50 beispielsweise war im Frühjahr 2015 bei gut 3800 Punkten und notiert aktuell bei etwa 2900 Punkten um fast 24% niedriger. Die Gewinnsituation der Unternehmen hat sich nicht viel verändert. Stimmungsmäßig war es angesagt, damals bei 3800 zu kaufen und heute bei 2900 zu verkaufen. Aber: Es gab bei 3800 gleich viele Käufe und Verkäufe, ebenso wie heute bei 2900. Wir sind überzeugt, dass es klüger ist, bei 2900 als bei 3800 auf der Kaufseite zu sein.
Wichtige Themen ähnlich wie 2015
Viele „aktuelle Risiken“ waren bereits im letzten Jahr präsent: Die geopolitische Situation mit den Konflikten im Nahen Osten und in der Ukraine, die Flüchtlingsthematik und nicht zuletzt die Terrorgefahr. Die nachlassende Konjunkturdynamik in China verbunden mit einer geplatzten Aktienmarktblase. Nicht zuletzt natürlich der rückläufige Ölpreis. Neu ist vielleicht die Abwertung der chinesischen Währung gegenüber dem US-Dollar und hiermit die Angst der Marktteilnehmer vor einer deutlich schwächeren Entwicklung der Konjunktur weltweit. Hier werden auch die stark gesunkenen Rohstoffpreise als Argument angeführt. Der Iran kehrt auf die Weltbühne zurück und trägt zu einem noch höheren Rohölüberschuss bei.
Die Positionierung vieler Vermögensverwalter und Mischfonds ist dementsprechend: Aktienanteile nahe Null-Prozent sind keine Seltenheit. Vorsicht und ein Schuss Ratlosigkeit in den Aussagen und Kommentaren überwiegen.
Wir bleiben optimistisch bei Aktien
Sieht man sich die Gewinne europäischer Standardwerte der meisten Branchen an, merkt man hiervon noch nichts. Wieso auch? Sind die Entwicklungen der letzten Jahre mit einem niedrigen Ölpreis (von 120 auf 30) und einem niedrigen EUR/USD-Wechselkurs (von 1,60 auf 1,10) nicht hervorragend für die Gewinne der Unternehmen, die Kaufkraft der Verbraucher und die Konjunktur in Europa? Die Gewinne der Unternehmen sind sehr robust und überraschen eher auf der Oberseite, wie man zuletzt beispielsweise bei Siemens oder LVMH eindrucksvoll sehen konnte. Die Bewertungen sind – dank des Pessimismus – günstig und ideal für langfristige Investitionen am europäischen Aktienmarkt.
Vorsicht ist hingegen bei vermeintlich sicheren Häfen angebracht. Der Zins ist nicht mehr nur bei „Null“. Inzwischen notieren weltweit Anleihen mit mehr als 5 Billionen Euro mit negativen Zinsen. Der Verlust ist hier garantiert!
Unsere Empfehlung lautet daher: Finger weg von Anleihen oder defensiven Mischfonds mit hohem Rentenanteil. Gerade High Yields aus dem Rohstoffsektor sind mit Vorsicht zu genießen. Wir präferieren eindeutig die Aktienanlage und fühlen uns langfristig mit unseren risikoadjustierten Fondsvermögensverwaltungen sehr gut für die kommenden Monate und Jahre positioniert.